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Faules Fisch – sind satirische Texte…

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Schauangeln im Ozeaneum möglich

Das Ozeaneum Stralsund hat seit heute eine neue Attraktion. „Jeden Mittwoch um 18 Uhr können passionierte Angler am großen Schwarmfischbecken für eine Stunde ihrem Hobby nachgehen, so Dr. Harald Benke, Direktor des Deutschen Meeresmuseums. Dieses „Schauangeln“ sei nicht nur ein besonderes Angebot an interessierte Angler, sondern auch sehr hilfreich für die Aufrechterhaltung der Attraktivität des Heringsschwarms. Nach gut einem halben Jahr ist dem Meeresbiologen aufgefallen, dass einige Heringe nicht mehr das typische Schwarmverhalten zeigen und abseits des Stromes schwimmen. „Es hat ja noch nie so einen Fall gegeben, dass ein Heringsschwarm sich in einem Becken fortwährend im Kreis bewegte“, erklärt der Meeresbiologe. Außerdem würden alte und schwache Fische dem Tempo des Schwarmes nicht mehr folgen können. Lange Zeit sei im Hause darüber diskutiert worden, wie man dieses Problem lösen könne, schließlich betreten die Stralsunder auf diesem Gebiet, wie auch bei der außergewöhnlichen Architektur des Ozeaneums, Neuland und man wolle sich auch nicht ein zweites Mal á la „Stralsunder Klorolle“ lächerlich machen. Darum wurde auch eine Öffnung des Schwarmfischbeckens nach außen verworfen. Eine Art Boxenstopp für Heringe wird es nicht geben. „Während der vielen Stunden, die ich zugegeben sehr unglücklich über den Klorollen-Vergleich mit dem Gebäude des Ozeaneums vor dem Schwarmfischbecken verbrachte, kam mir dann die Idee. Schließlich haben unsere Heringe ja schon Erfahrung mit dieser Art des Ortswechsels und dürften so Vertrauen zu den Anglern haben“, so Benke. Als problematisch erwies sich aber, dass ja nicht die willigen Schwarmfische anbeißen sollten, sondern nur diejenigen, die nicht mit dem Strom schwimmen. Doch die Meeresbiologen fanden Hilfe beim Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin. Die Tüftler aus Berlin, die unter anderem Bobs und Fahrräder für den Leistungssport entwickeln, haben einen speziellen Köder gebastelt (Genaueres kann hier leider nicht veröffentlicht werden), den nur die Heringe sehen, die nicht im Schwarm schwimmen. „Es hat mit Lichtbrechung zu tun“, verriet Benke nur kurz. Alle Petri-Jünger würden so einen FES-Köder gegen eine geringe Gebühr überreicht bekommen. „Es lohnt sich besonders heute zu kommen, denn die Premiere ist kostenfrei und wir können nur zehn Angler ans Becken setzen. Ich rechne auch damit, dass es für die weiteren Gelegenheiten lange Vorbestellungslisten geben wird“, zeigte sich Dr. Harald Benke optimistisch.